Rück- und Ausblick 2025
- Fabric Loop
- 3. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Seit der Gründung von Fabric Loop Ende 2024 ist viel passiert – und der Schwung für eine zirkuläre Textilwirtschaft nimmt weiter zu! Mit vereinten Kräften haben wir im ersten Halbjahr 2025 wichtige Grundlagen gelegt, um die Weichen für ein wirkungsvolles, zukunftsfähiges System zu stellen.

Was bisher geschah
Fabric Loop wächst
Wir freuen uns über neue Mitglieder, die in der nächsten Projektphase zu Fabric Loop stossen. Das ist ein wichtiger Schritt: Nur mit einer breiten Marktabdeckung kann Fabric Loop beim Bund eine Allgemeinverbindlichkeit beantragen – ein zentraler Hebel, um alle Marktakteure einzubinden und ein flächendeckendes System mit hohen Sammel- und Verwertungsquoten bei tieferen Kosten zu ermöglichen.Werden auch Sie Teil der Lösung und gestalten Sie das zukünftige Kreislaufsystem für Schweizer Textilien mit uns mit: Werden Sie Mitglied.
Innovationsrunde mit Mitgliedern
In Kürze startet unsere erste Innovationsrunde. Dabei zeigen wir auf, wo wir aktuell stehen, welche Mengenpotenziale bestehen und wie sich Materialflüsse künftig sinnvoll lenken lassen. Im Dialog mit unseren Mitgliedern konkretisieren wir die Ziele, Prioritäten des Systemaufbaus sowie die Ausgestaltung der vorgezogenen Finanzierung. Grundlage dafür sind die gemeinsam entwickelten Systemgrundsätze, die eine schweizweite, privatwirtschaftlich organisierte Branchenlösung mit hoher Wirkung und Effizienz anstreben – orientiert an bewährten Modellen wie PET-Recycling Schweiz und abgestimmt auf EU-Vorgaben. Die Weiterentwicklung dieser Grundsätze fliesst laufend in die Business-Case-Arbeit und die Innovationsrunden ein.
Business Case in Arbeit
Parallel arbeiten wir intensiv am Business Case, der das Rückgrat des künftigen Systems bildet. Neben ersten Hochrechnungen zur Erfolgsrechnung enthält er ein praxistaugliches Modell für die Einführung eines verursachergerechten, vorgezogenen Recyclingbeitrags, inklusive Modalitäten und Beitragshöhe. Er berücksichtigt die Ergebnisse der Materialflussanalyse und der ökologischen Bewertung (LCA), skizziert den regulatorischen Rahmen (z. B. Voraussetzungen für eine Allgemeinverbindlichkeit), definiert die Systemziele, Organisationsstruktur, Governance-Grundsätze sowie die nächsten Umsetzungsschritte. Auch Fragen wie Fairness im Wettbewerb, Einbindung bestehender Infrastrukturen und langfristige Planungssicherheit für die Akteure werden berücksichtigt.
Analytische Grundlagen
Parallel arbeiten wir mit Expert:innen an einer umfassenden Materialfluss-Analyse und einer ökologischen Bewertung (LCA) des Schweizer Textilmarkts. Diese Daten sind essenziell, um Wirkung, Bedarf und Hebel unseres Systems transparent zu machen.
Austausch mit Stakeholdern
Wir suchen aktiv den Dialog mit Unternehmen, Branchenverbänden, der öffentlichen Hand und der Politik. Der Austausch zeigt: Das Thema trifft auf offene Ohren – aber auch auf viele Fragen, die wir gemeinsam klären wollen.
Medien und öffentlicher Druck
Die mediale Aufmerksamkeit für das Thema wächst. Beiträge in den Medien belegen, dass die Gesellschaft textile Lösungen einfordert – zuletzt auch verstärkt durch die Kampagne von Public Eye, die deutlich macht: Ein zukunftsfähiges Textilsystem ist überfällig. (siehe auch unserer News-Beiträge auf unserer Webseite: https://www.fabric-loop.ch/blog)
Politischer Dialog intensiviert sich
Der Bericht des Bundesrats zum Postulat Nordmann, der im April 2025 erschienen ist, bestätigt: Beim Thema Alttextilien besteht Handlungsbedarf. Genau hier setzt Fabric Loop an – mit konkreten Lösungen für ein schweizweites Kreislaufsystem.Zum Beitrag: Alttextilien in der Schweiz – Bericht des Bundesrats zeigt Handlungsbedarf
Was im zweiten Halbjahr 2025 ansteht
Konkretisierung des Business Case
Im zweiten Semester soll der Business Case finalisiert und von den Mitgliedern verabschiedet werden – als Entscheidungsgrundlage für die weiteren Umsetzungsschritte. Er bildet die Basis für Gespräche mit Politik, Verwaltung und Marktakteuren und bringt die wichtigsten Bausteine des Systems auf den Punkt: von der Finanzierung über die Organisation bis hin zur Einhaltung regulatorischer Anforderungen und der Integration bestehender Infrastrukturen.
Politischer Dialog
Wir treten in den gezielten Austausch mit Behörden und der Politik, um die gesetzlichen Rahmenbedingungen für ein flächendeckendes Sammel- und Recyclingsystem zu diskutieren.
·Zukunft der Geschäftsstelle
Erste Gespräche zur Klärung der Trägerschaft und Organisation einer Geschäftsstelle stehen bevor – damit Fabric Loop sich weiter professionalisieren und dauerhaft Wirkung entfalten kann.
Breite Einbindung der Anspruchsgruppen
Ob Hersteller, Detailhandel, Sammel-Unternehmen, öffentliche Hand oder Politik – im zweiten Halbjahr steht die breite Einbindung aller relevanter Akteur:innen im Zentrum. Denn nur gemeinsam schaffen wir die Transformation. Ebenso wichtig ist der Blick über die Landesgrenzen: Die Koordination mit europäischen Initiativen und eine Harmonisierung sind zentrale Voraussetzungen, um Schnittstellen zu minimieren, Marktverzerrungen zu vermeiden und die Kreislaufwirtschaft wirksam voranzubringen.
Wir danken euch herzlich für das anhaltende Interesse und die Unterstützung. Fabric Loop steht erst am Anfang – und wir freuen uns, diesen Weg gemeinsam mit euch weiterzugehen.